92346. Carsten Jancker schrieb am 12.01.2015 um 22:41 Uhr
Hier mal ein Beitrag einer 6fachen Mutter...
"Heute rate ich jedem in Sachen Pegida: Wer sich kein eigenes Bild gemacht hat, sollte nicht urteilen. Es ist sehr anders, als „die da oben“ denen da unten weismachen wollen. Ich habe schon etliche Skeptiker bekehrt, die sich die in ihren Augen halbseidene Sache „nur mal anschauen“ wollten und jetzt Montag für Montag fahren.
Es ist sehr friedlich und ziemlich bunt, es ist eigentlich viel mehr gesellig als wutschnaubend.
Der heutige Spaziergang im Regen war besonders schön. Man fühlte sich ein bisschen tapfer. Wir hatten alle Kinder dabei. Weil die Dreijährige mehr eine Rennerin als eine Geherin ist, überholten wir beide den Straßenspaziergang gleich zweimal auf dem Bürgersteig und ließen die Menge dann an uns vorbei passieren, staunend, Schilder lesend. So kam‘s, dass mich viele Pegida-Gänger für eine skeptische Bürgerin mit Kleinkind hielten: „Ja, gucken! Und dann einreihen!“, „Haben Sie keine Angst! Wir sind die Guten!“ – „Sie gucken so skeptisch! Dann passen sie zu uns!“ – „Ja, nur richtig lesen! Wir führen Gutes im Schild!“ Lauter freundliche Leute.
Und dann liefen wir wieder mit. Bei den vorigen Spaziergängen hieß es gelegentlich, die Teilnehmer sollen Interviews abwehren. Klar, warum. Weil einem das Wort im Munde rumgedreht wird. Weil aus dem Satz: „Wer glaubt, wir hassen Ausländer, hat nicht richtig zugehört“ die zwei ersten und vier letzten Worte rausgeschnitten werden.
Anschließend saßen wir in großer Runde in einer Lokalität und sahen eine Gegendemonstration vorbeiziehen, die unter dem Motto „Pegida wegfegen! Dresdner Neujahrsputz“ stand. Die wackeren Demonstranten trugen großenteils neonfarbene Warnwesten und hatten Besen in der Hand.
Die Saubermänner! Die Hygieniker! Die Reinhalter! Die Putztruppen! Wie verräterisch! Mir kam die „Eiserne-Besen“-Strophe aus dem Horst-Wessel-Lied in den Sinn, abgewandelt: „Die Straßen frei – den roten Bataillonen! Die Straßen frei – dem rundfunkgläub’gen Mann!“
"Heute rate ich jedem in Sachen Pegida: Wer sich kein eigenes Bild gemacht hat, sollte nicht urteilen. Es ist sehr anders, als „die da oben“ denen da unten weismachen wollen. Ich habe schon etliche Skeptiker bekehrt, die sich die in ihren Augen halbseidene Sache „nur mal anschauen“ wollten und jetzt Montag für Montag fahren.
Es ist sehr friedlich und ziemlich bunt, es ist eigentlich viel mehr gesellig als wutschnaubend.
Der heutige Spaziergang im Regen war besonders schön. Man fühlte sich ein bisschen tapfer. Wir hatten alle Kinder dabei. Weil die Dreijährige mehr eine Rennerin als eine Geherin ist, überholten wir beide den Straßenspaziergang gleich zweimal auf dem Bürgersteig und ließen die Menge dann an uns vorbei passieren, staunend, Schilder lesend. So kam‘s, dass mich viele Pegida-Gänger für eine skeptische Bürgerin mit Kleinkind hielten: „Ja, gucken! Und dann einreihen!“, „Haben Sie keine Angst! Wir sind die Guten!“ – „Sie gucken so skeptisch! Dann passen sie zu uns!“ – „Ja, nur richtig lesen! Wir führen Gutes im Schild!“ Lauter freundliche Leute.
Und dann liefen wir wieder mit. Bei den vorigen Spaziergängen hieß es gelegentlich, die Teilnehmer sollen Interviews abwehren. Klar, warum. Weil einem das Wort im Munde rumgedreht wird. Weil aus dem Satz: „Wer glaubt, wir hassen Ausländer, hat nicht richtig zugehört“ die zwei ersten und vier letzten Worte rausgeschnitten werden.
Anschließend saßen wir in großer Runde in einer Lokalität und sahen eine Gegendemonstration vorbeiziehen, die unter dem Motto „Pegida wegfegen! Dresdner Neujahrsputz“ stand. Die wackeren Demonstranten trugen großenteils neonfarbene Warnwesten und hatten Besen in der Hand.
Die Saubermänner! Die Hygieniker! Die Reinhalter! Die Putztruppen! Wie verräterisch! Mir kam die „Eiserne-Besen“-Strophe aus dem Horst-Wessel-Lied in den Sinn, abgewandelt: „Die Straßen frei – den roten Bataillonen! Die Straßen frei – dem rundfunkgläub’gen Mann!“