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Pinwand der Energiefans
303261. EB schrieb am 08.01.2024 um 21:09 Uhr
Der Besitzstand des Deutschen ist unantastbar!
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Das ist auch richtig so.
Kauft hier, oder bei euch gibt's auch sicherlich sowas. Ist geil und günstig.
https://dorf-express.de/shop/
@Goran: Ja natürlich sind die Strukturen das Problem. Das wir alle die kleinen Bauern am Leben erhalten, damit die Gobal Player der Lebensmittel- und Supermarktbranche weiterhin ihre fetten Gewinne einstreichen können.
Wie gesagt ein Tönnies oder andere Schweine-KZ Betreiber oder Monsterkonzerne müssen nicht in Deutschland verkaufen um Gewinne zu machen. Dieter Schwarz, die Albrecht Community und alle anderen kaufen da wo's am günstigsten und effektivsten ist und sich Gewinne am besten maximieren lassen.
Natürlich ist auch hier das System marode. Den Subventionsirrsinn hatte ich auch schon mit nem Beispiel heute Mittag beschrieben.
Aber hat denn irgendne Partei das Ganze in den letzten Jahr(en)zehnten mal wirklich angepackt? Nein, stattdessen ist wird auch in diesem Bereich alles kontinuierlich exzessiver. Es ist traurig, dass für nahezu alle kleinen und mittelständischen landwirtschaftlichen Betriebe Subventionen essentiell sind. Aber es ist die Realität in der wir leben und diese ist noch weitaus komplexer wie du schon erwähntest.
Und @Börgi, gerade die paar kleineren und mittelständischen Betriebe produzieren ja hier schon wesentlich ressourcenschonender als in vielen Gegenden dieser Welt. Aber ich hatte es ja erklärt mit der Flächenbindung. Wenn sich eine Lobby die über viel Einfluss und Geld verfügt irgendwann mal durchgesetzt hat, dann wird es schwierig. Welche Leute betreiben denn bspw. die großen Schweinemastanlagen mit 70,80,90,100000 Tieren? Die dafür verantwortlich sind, dass der Nettogewinn an nem Schwein auf 6 € runtergerasselt is. Oder die fetten Milchkuhhallen... Die den Milchpreis irgendwann soweit runter gedrückt haben, dass der Liter Milch weniger gekostet hat, als ein Liter Mineralwasser. Doch nich Bauer Heinz der früher schon inner LPG gearbeitet hat...
Aber trotzdem werden solche Aspekte von keiner Partei konstruktiv angegangen, weil die gesellschaftlichen Probleme gerade allgemein so eminent sind, dass es tiefgreifender Veränderungen bedürfte.
Der Besitzstand des Deutschen ist unantastbar!
Wenn ein Land wie Deutschland nicht mit knapp einer Billion Euro Steuereinnahmen klarkommt, ist sicher nicht die Schuldenbremse schuld. Sondern die Ausgabenbremse, besonders ins Ausland.
https://www.focus.de/finanzen/news/millionen-fuer-radwege-in-peru-wie-wir_id_259467977.html
Das Problem ist eher der Stillstand der letzten 16 Jahre und die bescheuerte Schuldenbremse im Grundgesetz.
Es gibt bedeutend dussligere Subventionen als Diesel und Kfz Steuerbefreiung. Aber da kommt man beim EU Monster nicht ran.
Auch die 10 Mrd für Intel sind einfach nur irre.
Dachte gerade Aldi Sandow hat zu, so verwaist war der Parkplatz. Dann fiel mir ein, dass heute ja auch dazu aufgerufen wurde, nicht einzukaufen. Hat augenscheinlich viele Leute erreicht.
Egal - bei mir gibts Burger. Sogar Bio :-)
Und auch die Tagesschau fragt Frau schwesig: ist es nicht der schnellschuss, von zusammengeschusterten Streichungen, die eigentlich das Problem dieser Regierung sind?
Ansonsten zu den Bauernprotest. Auch die Bauern müssen möglichst ressourcenschonend produzieren und eine Subventionierung von Diesel ist da schon marktsteuerungstechnisch nicht sinnvoll.
Und letztlich reden wir hier über eine seit Jahrzehnten hochsubventionierte Branche, deren wohl und wehe übrigens nicht so sehr von ihren eigenen Erzeugerpreisen abhängt, sondern von den Großhandelseinkaufspreisen. Und da ist das eigentliche Problem, das es eine latente Überproduktion gibt (Ich sag nur Butterberge und virtuelle Kühe) die zu einem intensiven Preiswettbewerb führt...
Ich habe lediglich eine Frage in den Raum geworfen. Aber gut, ich sag auch was dazu. Ich bin nicht gänzlich überzeugt von „die armen, armen Bauern“. Die Frage ist, ob wir uns zu einer Gesellschaft entwickelt haben (vielleicht auch besonders in Coronazeiten), die einen Wohlfahrtsstaat fordert. Klingt eher nach Sozialismus. Es kann doch aber nicht alles und jeder staatlich subventioniert werden. Es sind wir Steuerzahler, die das alles am Ende bezahlen. Warum sind eigentlich plötzlich die E-Autopreise gefallen? Haben wir mit dem 5.000€ Bonus also zuletzt auch nur die großen Autohersteller mit Steuergelden subventioniert, damit die Renditen an Aktionäre auszahlen? Kein gutes System! Vollkommen unabhängig mal von den Bauern.
Und gerade in der hiesigen Landwirtschaft, da sind doch Konzerne wie Edeka usw. das viel größere Problem. Diese Marktführer-Kartelle diktieren den Bauern die Preise, drücken diese fast bis zur Unwirtschaftlichkeit und streichen Milliardengewinne ein. Und das fangen die Subventionen auf. Ja das ist alles viel komplexer.
303219. Goran schrieb am 08.01.2024 um 13:53 Uhr
Das Bundesinformationszentrum
Landwirtschaft (BZL) hat im Sommer zwei interessante Zahlen Z veröffentlicht. Die erste: Das durchschnittliche Einkommen in der Landwirtschaft ist im Wirtschaftsjahr 2021/2022 um mehr als 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Wirtschaftsjahr 2022/23 gab es nach Angaben des Deutschen Bauernverbands sogar ein Plus von 45 Prozent Z. Die zweite interessante Zahl des BZL: Fast die Hälfte der Einkommen in der Landwirtschaft stammen aus öffentlichen Geldern.
Ist es wirklich so „beschissen“?
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Kurze Antwort dazu nochmal:
Genau das ist heutzutage das generelle Problem in vielen Debatten. Das allzu gerne und allzu oft für komplexe Konstrukte einfach Antworten und Phrasen hergenommen werden, die nicht im Gesamtkontext betrachtet werden, vollkommen undifferenziert und außerhalb von wichtigen Zusammenhängen sind.
Das ist das Grundproblem heute das jeder meint bei allem mitreden zu können, weil er sich gerade etwas aus dem WWW dahernimmt, was grad schön in die eigene Interpretation passt. Und das findet sich in der Regel ja auch in Augenblicken...
So ähnlich kommen mir manchmal auch die Argumentationsgrundlagen regierender Politiker vor.
Und natürlich haben auch die Bauern mal eins, zwei gute und erfolgreiche Jahre (denn überhaupt nichts anderes sagen die Zahlen des BZL), wo man mal laufende Kredite besser bedienen kann, oder Rücklagen für nen neuen Traktor, Mähdrescher oder sonst was bilden kann. Oder kleinere Ansparungen, die ganz schnell mal aufgefressen werden, wenns mal zwei, drei Jahre überhaupt nicht läuft, so wie es in diversen anderen Jahren zuvor der Fall war (nicht zuletzt wegen Klimawandel etc.)
Die Investitionen die man in der Landwirtschaft aufwenden muss für technischen Fortschritt sind im Verhältnis zu dem was man am Ende rausbekommt auch horrend. Das gilt es ebenso zu berücksichtigen. Genauso sind in der Aussage auch keinerlei konkrete Zahlen (z.B. zu Löhnen, Einnahmen, Erträgen usw, usw) enthalten.
Und selbstverständlich werden Großunternehmen die irgendwelche Schweine-KZs betreiben (womit wie gesagt Bauern-Präsi Ruckwied Millionär geworden ist) nicht gleich vor die Hunde gehen, wenn die Dieselsubvention gestrichen wird. Die werden andere Mittel und Wege finden.
Die kleineren und Mittelständler nicht! Weil sie eben keine prallgefüllten Millionenkonten im Rücken haben und niemals haben werden mit nem Landwirtschaftsbetrieb.
Und Energie Cottbus kann sich, nur weil se jetzt 1,2 finanziell erfolgreichere Jahre hatten trotzdem nicht die top Zocker holen, nur weil man so'ne Phrase (die ja grundsätzlich für sich alleine erstmal stimmt) einfach mal in den Raum wirft... Also wir haben doch in den letzten 1,2 Jahren Geld eingenommen, da können wir doch jetzt mal was davon ausgeben, um endlich auch kostspieligere Spieler zu holen und aufzusteigen.
Geht aber nicht so einfach, weil wa trotzdem weit über 5 Mio. inne Nassen sind und nicht nochmal so knapp vorm Konkurs zu stehen. Damit der Verein auch weiterhin ne (finanzielle) Basis hat. Ähnliches Prinzip. Weißt du diesbezüglich aber viel besser als ich.
Ruhe in Frieden Fußballkaiser Franz!
Kaum gehen die Bauern auf die Barrikaden. Stirb der wahre Beckenbauer! ;-((
Heute seit langer Zeit beim Radfahren nicht geschwitzt…
Hat alles was von Karl Ranseier ist tot.
Der Franz wurde erlöst.
Muss man bei unserer Personaldecke schon
Und ansonsten natürlich: Ruhe in Frieden, Franz.
Wenn es eh kaum Spieler gibt, die uns aktuell sofort nutzen, muss ja auch keiner Schnappatmung kriegen, weil es bisher keine Neuverpflichtungen gab...
RIP Franz Becenbauer.
Memorie ab WM 1966
@opposum guter Beitrag!
Mal wieder alles heiße Luft gewesen, wie so oft.
303239. Paul schrieb am 08.01.2024 um 17:35 Uhr
Richtig. Und vermutlich lesen sie sogar die Bild-Zeitung.
Dafür lesen viele AfD Wähler den LügenRudi und gucken ÖRR. Ohne das die Medien daraus Konsequenzen ziehen ^^
glauben wir mal lieber dem RBB, der nüchtern schreibt:
"In Cottbus sind mehr als 1.000 Fahrzeuge in der Innenstadt unterwegs. Die Polizei schätzt die Länge des Korsos auf etwa zehn Kilometer. Er bewege sich mit ungefähr 6 km/h vorwärts. Mittelständische Verbände und Bauern protestieren mit dem Autokorso gegen die Politik der Ampel-Regierung." (dabei sollte man es wohl besser belassen)
303228. EB schrieb am 08.01.2024 um 16:58 Uhr
wenn man den Teil zu Cottbus in dem Artikel liest, ist das schon hanebüchener Journalismus.
Also wenn hier 40% AfD wählen fahren natürlich "zahlreiche" deren Wähler im Autokorso mit. Aber deswegen wurde der Protest dort noch lange nicht "gekapert".
Ich selbst bin heute früh an einem großen Teil der Fahrzeuge vorbeigefahren und habe nicht ein AfD-Banner oder ähnliches gesehen.
(es berichtet auch kein anderes Medium über den Cottbuser Protest, so wie es gerade die Bild macht)
RIP Kaiser!
(und seit Tagen bewirbt die ARD die Doku, die heute abend 20:15 Uhr läuft)
Dafür ist die Geschäftsstelle gut aufgestellt.
Auch ein Phänomen, dass das Normalste, was ein Fußballklub machen kann, nämlich Spieler zu verpflichten, bei uns immer zu einer beinahe unmöglichen Aufgabe stilisiert wird. Hoffentlich kriegen wir das noch zeitnah bewältigt, sonst kann man es sein lassen. Die Chance, dass jetzt noch jemand kommt, den sofort passt und uns weiterbringt, ist sowieso sehr gering. Die Erfahrung der letzten Jahre hat leider gezeigt, dass das die absolute Ausnahme ist, sondern die meisten Spieler Monate oder sogar bis zur nächsten Saison brauchen, bis sie uns wirklich helfen können. Schade, dass wir ausgerechnet in dieser Saison aufgrund der Sommertransfers und der Verletzung von Borgmann so unter Zugzwang sind.
Ich gehe auf die Grüne Woche und unterstütze da die Bauernschaft national und international. Freundschaft!
Ruhe in Frieden Kaiser Franz
https://m.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/bauernprotest-in-brandenburg-cottbus-und-brandenburg-an-der-havel-dicht-86672188.bildMobile.html
Ich möchte mal bemerken, dass zumindest in Cottbus ein riesiger Anteil von mittelständischen Unternehmen, ohne landwirtschaftlichen Bezug, unterwegs war.
betrifft die regionalen Wochenblätter natürlich ebenso...
303224. Rowan schrieb am 08.01.2024 um 16:24 Uhr
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es dürften heute allerdings auch sämtliche Anzeigenkunden auf dem Cottbuser Stadtring stehen :-)
Erstaunlich: Heute schon das fünfte Video aus jeweils anderen Städten über die Bauerndemonstrationen gesehen die die Lausitzer Rundschau veröffentlicht hat. Das die LR so klar Solidarität für die Bauern bekundet ist schon Klasse.
danke @lemarc
schrieb am 08.01.2024 um 14:25 Uhr
Hatte heute im Radio einen Bericht etwas gegenteiliges gehört, wo gesagt wurde, dass die meisten Betriebe es sich leisten können, wenn die Subvention für Diesel wegfällt.
Weiß nichts weiter dazu, war nur zeitweise am hören. Aber wenn ich die Beiträge vom Radio und @hintermtor zusammen zähle, können nur die größeren Bauernzusammenschlüsse mit gemeint sein.
"...
Entsprechend ist (gerade umso kleiner dein Betrieb ist) die Dieselsubvention für viele essentiell. Fragt mal Leute die in nem Landwirtschaftsbetrieb arbeiten. ..."
ich glaube nach wie vor, dass es weniger um das "was" sondern mehr um das "wie" geht. Die Ampel setzt sich nachts hin um ihre eigene Scheiße auszulöffeln. Weil sie Geld verprasst und ihr bescheuerter "Notlage"-Plan nicht aufgeht. Dann stricken Sie ein Konzept, wieder zu Geldern zu kommen und beschließen ohne Absprachen irgendwelche Einnahmequellen und treffen damit Millionen von Leuten unvorbereitet von einen auf den anderen Tag.
Dumm oder "bauernschlau" könnte man z.B. sagen: Die Erhöhung des Bürgergelds (übrigens zu 100% aus öffentlichen Geldern) wird aus Zusatzeinnahmen finanziert, die von den Bauern (die ja wenigstens für ihre Subventionen arbeiten gehen) abgeknöpft werden.
Aber zum Anfang zurück: Die Regierung beschließt einen Steuer-Ersatz nach dem anderen, weil sie in den letzten Jahren mehr und mehr Ausgaben politisch geschaffen hat, die sie ohne neue Einnahmequellen nicht refinanzieren kann.
Laut Pele sieht es bei Milde nicht so gut aus (u.a mehrere Bänder gerissen).
Zu den Transferaktivitäten ist man weiterhin positiv gestimmt. Es gibt Mitbewerber und man wartet auf die Rückmeldung der Spieler.
Das Bundesinformationszentrum
Landwirtschaft (BZL) hat im Sommer zwei interessante Zahlen Z veröffentlicht. Die erste: Das durchschnittliche Einkommen in der Landwirtschaft ist im Wirtschaftsjahr 2021/2022 um mehr als 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Wirtschaftsjahr 2022/23 gab es nach Angaben des Deutschen Bauernverbands sogar ein Plus von 45 Prozent Z. Die zweite interessante Zahl des BZL: Fast die Hälfte der Einkommen in der Landwirtschaft stammen aus öffentlichen Geldern.
Ist es wirklich so „beschissen“?
Ich bin zwar auch kein Landwirtschaftsexperte, hab aber durchaus n persönlichen Bezug dazu. Und insofern kann ich die Proteste absolut nachvollziehen.
Als die DDR-LPGs damals abgeschafft wurden, war ja die Ursprungsintention noch "freie bäuerliche Kleinbetriebe zu schaffen und die planwirtschaftlich organisierten, teilweise auch unrentablen, Kolchosen zu zerschlagen". Der mit der Wende verbundene rasante technische Aufschwung hatte zudem, auch in der Landwirtschaft, einen extremen Strukturwandel zur Folge. Arbeiteten früher hier in der Gegend in 2,3hundert Einwohnerdörfern bisweilen 40,50, 60 Leute in der Landwirtschaft so sind es heute vielleicht noch 1-2.
Denn aufgrund gesellschaftlicher, politischer und globaler Veränderungen ist das absolute Gegenteil von dem passiert, was '89 vielleicht mal angedacht war.
Heute kann man nämlich nur noch überleben, umso größer man als Betrieb ist. Ich kenne Bauern die bewirtschaften heute 3,4,5 einstige LPGs und die Kredite die sie dafür aufgenommen haben, werden deren Kinder noch abzahlen müssen. Weil umso kleiner Betriebe waren, umso unrentabler wurden sie mit der Zeit, weshalb ein wirtschaftliches Überleben nur durch Vergrößerung und eine omnipräsente Verwertungskette möglich war.
Ein regionaler Landwirtschaftsbetrieb der heute überleben möchte kann das nur, wenn er nicht nur n paar Schweine und Rinder züchtet und ein paar Felder bewirtschaftet, sondern wenn da ne Fleischerei, mehrere Läden, am besten auch ein mobiler, ne Gaststätte, im besten Fall Hofladen und ne Vielfalt an Fleisch, Obst und Gemüse vorhanden. Dazu sind und waren für viele exorbitante Investitionen und exzellente Buchhalter und Subventionsexperten notwendig. Letztgenanntere wichtiger als der klassische Bauer auf dem Feld.
Alleine die Tatsache das bis vor kurzem selbst das britische Königshaus (und nicht zu knapp, neben anderen europäischem Adel) von EU-Argarsubventionen (aufgrund ihrer umfangreichen Ländereien) profitiert hat, zeigt die Absurdität und Entwicklung des Ganzen Konstrukts.
Ein weiterer einschneidender Faktor für das (auch für die Landwirtschaft entscheidende Die Großen fressen die Kleinen-Prinzip) war die Abschaffung der Flächenbindung Anfang der 2000er Jahre vom damaligen Landwirtschaftsminister Seehofer. Diese besagte, dass man nur so viele Tiere halten dürfe, wie man selbst durch eigene Flächen ernähren könnte.
Durch die Aufhebung schossen die ganzen Schweinemastanlagen (die auch dem geneigten PW-Leser bekannt sein dürften) in die Höhe. Damit ist im Übrigen auch Bauernpräsi Ruckwied zum Millionär geworden...
Faktisch führte das zur Entwertung des bäuerlichen Prozesses und zu einem komplett durchindustrialisiertem Prozess. Wo mit der Marktmacht der großen Lebensmittelhersteller wichtige Player waren. Die bestimmten den Preis und sonst niemand. Im Zeitalter der Globalisierung bekommt man überall her was man braucht. Und als Bauer musst du irgendwann deine Produkte loswerden, wie sich jeder denken kann.
Und ich konnte jeden Bauer verstehen der sich gesagt hat, für 6 Euro Nettoverdienst füttere ich kein Schwein mehr.
Entsprechend ist es heute so, dass heute die Kleinen und Mittelständischen (obwohl diese Begriffe im Verhältnis zu den DDR-LPGs maßlos untertrieben sind) dir ständig die Kredite im Nacken sind, du auf er anderen Seite aber auch ständig gucken muss, wie du deine Ware unter die Leute kriegst.
Entsprechend ist jeder der sich heute als Kleinbauer versucht komplett verrückt sich in diesem Metier durchzuschlagen. Da is nix mit Urlaub. Da ist 24/7 harte Arbeit physisch wie im Kopf angesagt, dafür das es grade so zum Überleben reicht. Wir wissen alle wer bei Ricken die Felder abpflückt und warum...
Und auch wenn der Schweinefleischkonsum in Deutschland eingebrochen ist, verkauft Tönnies halt nach China oder Südostasien. Da steigt er. Wo wiederum die Sache mit der CO2 Bilanz wäre, aber das ist wieder n anderes Thema...
Apropos CO2-Bilanz. Ich denke viele Bauern haben (im Verhältnis zum dem was sie an existenziellem, nämlich Essen und Trinken, produzieren) ne niedrigere CO2 Bilanz als viele selbstgerechte Leute in "staatlich subventionierten" Arbeitszweigen (zu denen ich mich auch selbst zählen würde). Weil sie es sich schlicht nicht erlauben können in den Urlaub zu fliegen.
Entsprechend ist (gerade umso kleiner dein Betrieb ist) die Dieselsubvention für viele essentiell. Fragt mal Leute die in nem Landwirtschaftsbetrieb arbeiten. Ich kenne niemanden der da tauschen will.
Daher kann ich die Proteste verstehen, weils kontinuierlich beschissener wird und die Politik endlich wieder das Verständnis für die Belange der Basis entwickeln muss! Selbstgerechtigkeitsattitüden, Realitätsferne, fehlende Erkenntnis komplexer Zusammenhänge, falsche Schwerpunkte und Themen und vor allem Opportunismus und Unwille an notwendigen elementaren Veränderungen führen zu derartiger gesellschaftlicher Unzufriedenheit.
Selbstverständlich ist es scheiße wenn das zu Übergriffen oder Zwängen führt (auf wen auch immer!), wofür ich auch kein Verständnis habe, aber es zeigt umgekehrt auch, wie derbe aufgeladen die Stimmungslage ist. Das da immer auch die Extremen profitieren ist leider auch so und deshalb gefährlich. Daher muss endlich wieder eine realitätsnahe Auseinandersetzung stattfinden. Sonst wirds derbe düster hier.
So, jetzt erstmal n ordentliches Bauernfrühstück….
Lt. LR Greifswald an Erfurts Elva dran.